Die Jugendgewalt und der Migrationshintergrund.

[updated 12.01.]

[updated 14.01.]

Nach der letzten “Hart aber fair“-Sendung liegt der Fall klarer als zuvor:

Es stimmt, dass die Jugendkrimalität in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent zurückging. Es stimmt aber auch, dass die schwere Körperverletzung durch junge Schläger um 58 Prozent stieg, und dass junge Migranten hier weit überproportional vertreten sind. Von den über 500 in Berlin aktenkundigen jungen Intensivtätern mit zehn und mehr schweren Straftaten haben 80 Prozent einen Migrationshintergrund.

Und jetzt hat .de ein Problem. Denn es erweckt den leisen Anschein, das solche Zahlen bislang totgeschwiegen wurden…
Denn keiner hat einen Wahlkampf mit ihnen geführt, mal von den rechten Randparteien abgesehen.


Was sich aber Peter Struck gegenüber Roland Koch erlaubte, war unterstes Kneipenniveau. Nächstes Mal sollte bei solchen Diskussionen doch ein Boxring aufgebaut werden, wer gewinnt, ist im Recht.

Man muss sich das noch mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein demokratischer Politiker (SPD) sagt über einen anderen demokratischen Politiker (CDU), dieser freue sich darüber, dass einem alten Menschen mit voller Wucht in den Kopf getreten wird. Die beiden Parteien, das nur am Rande, sind auf Bundesebene in einer Koalition verbunden. Auf die Forderung nach einer Entschuldigung für diese beispiellose Perfidie setzt Struck seine Ausfälle fort: „Die CDU kann mich mal…”

Ganz großes Kino!

Der gemeinsame Tenor sollte jetzt lauten mißratene Integration zu verhindern und sich verstärkt um Lösungen zu bemühen.
Ich glaube mittlerweile, daß erwachsene Straftäter, welche diesseits von Mord&Totschlag agieren, wesentlich härter bestraft werden sollten, um ganz klar als abschreckende Beispiele für die Jugend zu dienen.
Im Hinblick auf die Statistik gibt es imho zur Abschiebung ja gar keine Alternative mehr…
Denn der humane Strafvollzug verfehlt irgendwie doch seine abschreckende Wirkung.

Plasberg fühlt sich auch durch die „sehr gute Quote” bestätigt, bei vielen Bürgern einen Nerv getroffen zu haben. Insgesamt schauten 3,85 Millionen Zuschauer zu – mehr als bei „Anne Will” am vergangenen Sonntag, die zum gleichen Thema und am weit besseren Sendeplatz nur 3,53 Millionen zog.

Da kann Spiegel online noch so meckern.

Etwas befremdend wirken da schon eher die Forderungen der Migrantenverbände, daß die Debatte endlich eine andere Wendung nehmen müsse
Da wird die unwiderlegbare Statistik komplett ignoriert, als wenn Migranten gar keine Schuld an mißratener Integration treffen würde.
Da sollte auch noch mal schwer drüber nachgedacht werden.

Dieser Dialog trug sich zu, als Moderator Frank Plasberg live den 21-jährigen Türken Allaatin Kaymak interviewte, einen geläuterten Ex-Schläger.

Plasberg fragte: “Was hätte der Staat Deutschland eigentlich für Sie besser machen können?”

Daraufhin Kaymak: “Da fällt mir eigentlich jetzt nicht viel ein, weil, es ist ja eigentlich alles gegeben an Möglichkeiten, man muss sie nur ein bisschen selber suchen.”

Nun ja. Scheinbar sehen die Migrantenverbände das anders.

Es sollte hier in .de endlich mal mit der Mär von der Ausländerfeindlichkeit aufgeräumt werden, denn wenn man immer wieder den Nazi-Vorwurf zu hören bekommt, kann man solche Probleme ja gar nicht lösen.

Ich persönlich war aber doch etwas erschrocken über diese Statistik, ich dachte wirklich, daß sich deutsche Jugendliche nicht so stark davon ausnehmen. Aber es ist wohl eben nicht einfach nur Jugendgewalt.

Auch als Mensch mit Migrationshintergrund sollte man sich da seine Gedanken zu machen, irgendwann könnte das Leugnen ins Auge gehen.

Denn der Anstieg rechter Gewalt bekommt so einen ganz neuen, sehr faden, Beigeschmack. Man könnte ihn ja jetzt als Reaktion sehen und das wäre sehr unangenehm.

Alles in allem ist das ganze wieder ein Thema, bei dem alle deutschen Parteien zusammen nach einer Lösung suchen und ihren Wahlkampf vergessen sollten. Aber sie würden ja doch zu keiner Lösung kommen und das ist einfach nur lächerlich.

[update]

Frau Bundeskanzlerin sieht scheinbar ihre Felle davon schwimmen und ist um Deeskalation bemüht.
So versucht sie dann auch die Gemeinsamkeiten mit der SPD ins Licht zu rücken, was diese aber wohl eher weniger interessiert…

Interessantes Konzept der CDU:

Die Union präsentierte zudem neue Vorschläge, um den Integrationsdruck auf Migranten zu erhöhen. Ausländer, die ihre Kinder vom Deutschunterricht fernhalten, sollen nach dem Willen des CDU-Wirtschaftsexperten Laurenz Meyer künftig kein Kindergeld und keine Sozialhilfe mehr erhalten. Auf diese Weise sollten die nach Deutschland Eingewanderten zur Integration angehalten werden, sagte er der “Bild”-Zeitung. “Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendkriminalität”, erklärte Meyer. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für diese Diskussion, denn “nach der WM weiß die ganze Welt, dass Deutschland ein ausländerfreundliches und weltoffenes Land ist”.

[update 2]

Der Streit um härtere Strafen für jugendliche Gewalttäter mit Migrationshintergrund belastet die Große Koalition immer stärker. Führende Unionspolitiker zweifelten sogar an, ob eine weitere Zusammenarbeit zwischen CDU und SPD in der Großen Koalition überhaupt noch möglich sei.

Weiterhin gibt es hier noch ein Dossier auf tagesschau.de:

Ein Problem wird instrumentalisiert:
Jugendkriminalität wird zum Wahlkampfthema

...weitersagen...

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