XP vs 2k (veraltet)

Aufgrund des Geschwafels von Typen, die immer noch der Meinung sind, daß Windows 2000 stabiler oder schneller als XP ist, muß ich das hier jetzt auch mal niederschreiben, ungeachtet dessen, daß ich seit einiger Zeit kaum noch eines der beiden genannten OS’ nutze.

Neulich erst habe ich mit jemandem gesprochen, der, weil sein Rechner nicht mehr ordentlich und stabil lief, “erst mal wieder 2000 installiert hat”.
Hmm, frage ich mich in solchen Situationen dann meistens, was soll das bringen?

Ich habe selbst lange Zeit W2k bevorzugt, auch als die meisten auf XP umgestiegen sind, wegen der tollen neuen Funktionen…
Ich hatte XP kurz getestet und bin sehr schnell wieder zu W2k zurück.
Aber das ist schon so lange her, imho war das noch vor SP1…
Naja, und im März 2006, bedingt durch einen Hardware-Tausch, der eine Windows-Neuinstallation nach sich zog, habe ich dann mal wieder, ohne große Erwartungen, XP getestet. Inkl SP2 und allen damaligen Updates.
Um so überraschter war ich, nach all’ dem ganzen “Spiel’ SP2 nicht auf, es macht nur Probleme!”-Gefasel, daß es lief und das nicht gerade schlecht.
Tjaa, dachte ich bei mir, das ist doch bestimmt nur der erste Eindruck, warte erst mal ab.

Pustekuchen, alles funktionierte einwandfrei, für die Probleme, die SP2 wohl wirklich beim erscheinen gemacht hatte, gab es lange Patches. Keine Probleme weit und breit. Ich war enttäuscht.
Selbst unter meinen Extremübertaktungsversuchen(CPU bei Luftkühlung über 1GHz mehr/VGA auf Niveau der nächsthöheren Karte) lief es wesentlich stabiler als W2k!
Erstaunlich.
Bei meinem Benchmark-Marathon zeigte sich dann auch, daß es so gut wie keine Geschwindigkeitsunterschiede mehr gab, selbst das nicht 100%ig optimierte XP überflügelte das penibelst abgestimmte W2k, zwar nicht um Längen, aber immerhin. Und keine bsod, welche beim benchen mit W2k immer wieder mal auftauchten…

Wenn man sein XP also vernünftig optimiert, rennt es W2k davon und ist ihm in Sachen Stabilität überlegen.

Der Zeitpunkt für den Umstieg war also auch für mich damals gekommen.
Schade, daß ich scheinbar die screenshots gelöscht habe, zumindest finde ich sie momentan nicht mehr…?

Wichtig ist, und zwar in jedem Fall, daß man sein OS optimiert und zwar nicht nur unbedingt(doch! ;) ) in Hinsicht auf Geschwindigkeit, sondern auch bzw erst recht in Punkto Stabilität und Sicherheit.

Aber das ist ja bei jedem OS Pflicht, erst recht unter Windows.

Einfach mal eben installieren ist nicht drin, außer man hat die aktuellste, vom OS unterstütze Hardware, so das man sich um Leistung keine Gedanken machen braucht. Aber selbst da bleiben die Sicherheitsaspekte unbeachtet.
Und da die meisten dann auch noch “keinen Bock” haben, ihr OS zu pflegen und mit Updates zu versorgen, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn’s nicht mehr läuft.

Witzig sind auch immer so Sachen wie:
“Aber warum läuft das denn lahm und fehlerhaft? Ich habe doch den aktuellsten Treiber vom Hersteller genommen!”

Sowas passiert meistens im GraKa-Bereich, wenn der aktuellste Treiber von (zB) Nvidia, laut Hersteller, nur noch für (zB) die neuste Generation optimiert und gefixt wurde und für eine x Jahre alte Karte benutzt wird, von der eigentlich jeder weiß, daß sie seit einigen Treibern nicht mehr ordentlich läuft und man besser den Treiber vom letzten Jahr nehmen sollte…

Heutzutage ist es einfach so, daß man keine Zeit mehr in die Verbesserung veralteter Hardware investiert. Wer das nicht wahrhaben will, hat halt Pech gehabt, ganz einfach. Ob das so in Ordnung ist, wird jeder anders sehen.
Es gibt zig Webseiten, die sich mit solchen Problemen auseinandersetzen, aber sich mal etwas schlau zu machen ist ja meistens schon zuviel verlangt, da gibt man sich lieber mit irgendwelchen Problem ab. *lol

Bemerkenswert finde ich es auch immer wieder, wenn Leute auf schmalspur low-end-Systemen (uralt CPU, am besten noch Pentium4 der 1. oder 2. Generation, max. 512MB Ram) ein XP mit allen Schmankerln laufen lassen wollen. Wenn man dann mal ‘ne CD brennt, gleichzeitig surfen und Musik hören will, geht grad’ nix mehr… ‘lol
Dann ist aber XP schuld! Ohne Frage! :D

Das es nützliche Tips gibt, die nicht mal ‘n paar Minuten Aufwand bedeuten, wird da gerne mal übergangen.
Und warum auch nicht? Es muß ja schliesslich auch so laufen.

Wie auch immer, jedem, der bereit ist sich mit seinem Windows und seiner Hardware auseinanderzusetzen, empfehle ich folgende Seiten:

  • Windows Tweaks – nützlich Tips zur Windows-Feinjustierung
  • overclockers.at – generell eine gute Anlaufstelle für Hard- und Software-Probleme
  • Guru of 3D – speziell das Forum hilft bei der Suche nach dem richtigen Treiber für die GraKa oft weiter

Es gibt natürlich immer wieder Probleme, die durch die genannten Seiten nicht gelöst werden können, gerade bei exotischeren Problemen, aber man kann sich nicht vorstellen, wie gut google in so einem Fall weiterhelfen kann! Man muß nur seine Suchmethoden verfeinern. ;)

Natürlich hängt es nicht unwesentlich von der verwendeten Hardware ab, wie ein OS “rennt”, wer übrigens mal die empfohlenen Systemvoraussetzungen für W2k und XP genauer vergleicht, wird sich wohl etwas wundern… ;)

Bei den heutigen Prozessoren ist aber in jedem Fall genug Leistung für jedes der genannten Betriebssystem vorhanden, eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt da eher die verwendete Software.
Wer ‘ne 1800er CPU hat, braucht sich über arschlahme Performance unter Nero 8 oder Photoshop CS3 nicht wundern…
Zu bedenken ist weiterhin, daß man auf die empfohlene Anforderung immer noch locker was drauf packen muß, denn der Hersteller untertreibt gerne, er möchte ja was verkaufen!
Bei heutiger Software sollte es schon ein 2400+ oder ähnliches sein und 1GB Ram ist auch schon fast zu wenig.
Alles, was darunter liegt, ist heute nur noch ‘ne bessere Schreibmaschine.
Vor einigen Jahren war das noch etwas anders, man konnte, grade als Einsteiger, ruhig “ausrangierte” PCs von Bekannten oder Freunden kaufen, daß ist heute Blödsinn, ein Einsteiger-Modell bekommt man ja schon hinterher geschmissen. Und der Freund/Bekannte will ja schließlich in den meisten Fällen auch noch was für seine Kiste haben… Für das Geld kann man dann meistens schon was aktuelleres erstehen.
Von egay sollte man imho seine Finger lassen, die Leute wollen in 90% der Fälle aus Scheiße Geld machen, daß ist oft schon zu offensichtlich.

Als Fazit bleibt zu sagen, daß man mit Hardware aus den letzten 3-4 Jahren kein Probleme bekommen sollte, Garantien gibt es allerdings nie.
Wesentlich wichtiger ist es, sein System wenigstens etwas zu konfigurieren, sei es nun, daß man den Mausschatten unter XP deaktiviert, Betriebssystem, Programme und eigene Dateien auf verschiedene Partitionen legt, die Auslagerungsdatei fest einstellt oder sich nach einem anderen Defragmentierer umsieht.

Für den Einsteiger mag es auch ganz nützlich sein, sich mal mit einem Tool wie zB den TuneUp Utilities zu beschäftigen, auch wenn da jetzt ein Aufschrei durch die Reihen der Nerds geht, aber es hat nun mal nicht jeder Lust sich durch die Registry zu hacken…
Für die c’t-Fanboys ist das sowieso alles überflüssig, nur was Gott Heise sagt, kann die einzige Wahrheit sein! :rolleyes:

Wer mal ein verregnetes Wochenende investiert und das eine oder andere ausprobiert, könnte sich schwer wundern, was man noch an Leistung aus seiner Kiste ‘rauskitzeln kann.

Abschließend sei noch angemerkt, daß ihr mich weder für fehlgeschlagene Experimente, noch für defekte Hardware haftbar machen könnt!
Und wer an seinem System ‘rumbastelt, ohne das er vorher ein Image anlegt, der ist sowieso nicht mehr zu retten.

Wer die MS-Sicherheits-Updates nicht einspielt und sein System generell nicht mit Patches und Updates auf dem neuesten Stand hält, dem soll gefälligst die Hardware verrecken.
Wer diese Patches nur nicht von MS beziehen will, dem bieten sich diverse andere Möglichkeiten.

Partitionierungshinweise & Tips
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